Die diesjährige LIGNA zeigt, wie Unternehmen mithilfe der Digitalisierung eine individuelle und wirtschaftliche Fertigung realisieren können. Wie unterstützen Sie die Maschinenhersteller, der Nachfrage nach vernetzten Systemen gerecht zu werden?
Indem wir unser Wissen in der Vakuum-Automation nutzen: Wir entwickeln schon lange intelligente Komponenten, die Daten generieren und damit Funktionen wie die Energieüberwachung oder eine vorausschauende Wartung realisieren. So steigert beispielsweise unser Kompaktejektor SCPMi die Leistungsfähigkeit eines automatisierten Greifprozesses um bis zu zehn Prozent. Für uns ist es ein logischer Schritt, die Intelligenz nun auch in unsere Vakuum-Aufspannsysteme von Holzbearbeitungsmaschinen zu integrieren. Wir arbeiten daher an einem intelligenten Vakuum-Blocksauger. In einer Technologiestudie vernetzen wir diesen „Smart-Block“ mit der Anlage und unterstützen damit die Hersteller bei der Entwicklung einer effizienten und sicheren Maschine für die Holzbearbeitung.
Auf der LIGNA 2019 haben Sie den Smart-Block erstmals präsentiert. Was sind seine Vorteile?
Über eine Bluetooth-Schnittstelle überträgt er Daten in Echtzeit zur übergeordneten Steuerung und wird dadurch in der digitalen Fertigungsumgebung sichtbar. Die Maschine berechnet dann beispielsweise aus dem aktuellen Vakuum-Wert den Verschleiß. Indem der Anwender die Wartung vorbeugend und nach Bedarf organisieren kann, hat er deutlich weniger ungeplante Ausfälle. Darüber hinaus kennt der Blocksauger die Seriennummern seiner Verschleißkomponenten und zeigt sie bei Bedarf an. Das vereinfacht die Ersatzteilbeschaffung deutlich.
Unabhängig von den Themen rund um vorausschauende Wartung – welchen Mehrwert ergibt sich aus der direkten Verbindung zwischen Maschine und Smart-Block?
Ein konkretes Beispiel: Meldet der Smart-Block seinen Vakuum-Wert an das Bearbeitungszentrum, weiß die Maschine, wann die Holzplatte sicher fixiert ist und kann automatisch starten. Registriert sie jedoch eine falsche Positionierung oder einen falschen und nicht für den Bearbeitungsprozess geeigneten, aktiven Blocksauger, verweigert sie die Bearbeitung. Dies erfolgt einfach über die Belegung der Blocksauger, ohne aufwändige Laser- oder Kameratechnik. Ebenso kann das CNC-Bearbeitungszentrum die Fräsleistung optimal an die Aufspannsituation anpassen. Dazu leitet es beispielsweise aus der Kombination aus Oberflächenbeschaffenheit und Vakuum-Wert ab, welche Querkräfte das System sicher halten kann.
Können Sie konkret den Nutzen der Digitalen Transformation auf die Vakuum-Spanntechnik nennen?
Aus den Erfahrungen mit unseren Smart Field Devices wissen wir, welchen Beitrag intelligente Vakuum-Komponenten in der Automation leisten. Mit unserer Technologiestudie integrieren wir den Blocksauger in eine digitale Umgebung und ermöglichen es, prozessrelevante Daten in die Maschinensteuerung, in firmeneigene Systeme oder externe Cloud-Plattformen zu übernehmen. Mithilfe dieser Daten kann der Fertigungsablauf konsequent optimiert werden – kürzere Produktionszeiten, weniger Maschinenstillstände und eine effizientere Produktionsplanung sind nur einige Vorteile der smarten Technologie. Die Überwachung der Saugfähigkeit der Blocksauger führt also insgesamt zu deutlichen Leistungssteigerungen und zu einer signifikanten Erhöhung der Maschinensicherheit im Prozess.
11.06.2019, Schmalz
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